14,3% der Befragten feiern Feste anderer Religionen. Die hinduistische Studentin sei zweimal an Weihnachten in die Kirche gegangen; einen Weihnachtsbaum aufgestellt oder andere Rituale oder Traditionen habe sie jedoch nicht praktiziert. Auch ein 42-jähriger muslimischer Internet-Shop-Besitzer feiere ein wenig Divali (Hinduismus) und Weihnachten. Der hinduistische Kaufmann hingegen feiere seine eignen Feste nicht einmal. „Ich bin immer fröhlich.“, fügt er als Begründung hinzu. Die Leiterin der christlichen Einrichtung für junge Frauen feiere zwar keine Feste anderer Religionen, unterstütze diese jedoch für ihre hinduistischen Mädchen durch den Kauf von Feuerwerk für Diwali und Pongalzutaten zum Pongalfest.

Bei letzterem Fest sind sich nicht alle einig. Einige feiern das Fest als eigenes, andere als Fest der fremden Religion. Wiederum andere feiern es nicht, weil sie sich von anderen Religionen fernhalten wollen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es  als ein Fest aller Religionen gilt, jedoch wird es von vielen für ein hinduistisches Fest gehalten.

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78,6% der Befragten haben bereits mindestens eines der Gotteshäuser einer anderen Religion (Kirche, Moschee, Tempel) besucht und 50% sogar beide der fremden Gotteshäuser. Die hinduistische Kauffrau habe die Kirche besucht, weil sie Jesus möge. Der evangelische Projektkoordinator betont, dass er die fremden Gotteshäuser nur besichtige und keine anderen Götter verehre. Doch er genieße es, dort hinzugehen und sich mit den Menschen über die verschiedensten Dinge auszutauschen.Die evangelische Kindergärtnerin hingegen empfindet es als verwerflich andere Gotteshäuser zu besuchen. Einmal habe sie einen Tempel besichtigen wollen, jedoch hätte sie beim Annähren an das Gotteshaus Körperkrämpfe bekommen, welche erst beim Entfernen vergangen seien.

Indien weist eine große Religionsvielfalt auf, bei der jeder selbst entscheiden muss, ob er sie als Bereicherung oder als Bedrohung ansieht. Immerhin bestätigen 71,4% der Befragten, das Leben zwischen unterschiedlichen Religionen zu mögen. Der hinduistische Kaufmann sagt dazu, dass er seine Religion nicht in den Vordergrund stellen möchte. Er lebe einfach als Mann, nicht als religiöse Person. 28,6% der Befragten würden das Leben unter ihren Religionsartgenossen bevorzugen. Wieder ist auffällig, dass nur Christen diese Stellungnahme vertreten (insgesamt 50% der befragten Christen). Eine der evangelischen Kindergärtnerinnen steht jeden Morgen besonders früh auf, um die Verlautung eines sogenannten Propheten eines christlichen Fernsehsenders, dass 2010 alle Tamilen Christen seien und mit der frohen Botschaft Jesu Christi vertraut seien, durch unterstützende Gebete wahr zu machen.