Indische Einwanderer in Polen

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Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen in großen Teilen Indiens suchen vor allem junge Leute ihren Weg außerhalb Indiens. Während bis ins letzte Jahrhundert vorwiegend reichere asiatische Länder, Australien oder auch Nordamerika das Ziel vieler indischer Einwanderer wurde, hat sich in den letzten Jahren der Strom indischer Zuwanderer nach Europa, speziell nach Ost-Europa, verstärkt.

Denn im Gegensatz zum bereits überteuerten und von Immigranten aus allen Teilen der Welt übervölkertem Westeuropa bieten osteuropäische Metropolen wie Warschau oder Prag einen einfacheren Einstieg in ein neues Leben. Hier sind sowohl die Lebenshaltungskosten geringer, als auch die Fremdenfeindlichkeit.

So gelingt es nicht nur gebildeten Fachkräften aus Indien, sondern auch Händlern und Arbeitern schnell, sich ein neues Leben aufzubauen. Man trifft indische Auswanderer sowohl als Mitarbeiter in guten Wellnessressorts im Tourismus an, als auch im städtischen Straßenbild. Sie verwöhnen z. B. im Hotel Rewal die Gäste mit speziellen indischen Massagetechniken, arbeiten beflissen als Zimmermädchen oder in der Gastronomie.

Auch der Handel mit Textilien ist eine Branche, die in vielen Teilen Warschaus oder anderen großen Städten fest in indischer Hand ist. Traditionelle Tuchwaren aus Indien werden hier ebenso angeboten wie verschiedene verschiedene Accessoires für die Tischdekoration, religiöses oder handwerkliches Kunstgewerbe wie Korbwaren, Schnitzereien und natürlich auch indische Gewürze und Nahrungsmittel. Das bereichtert die Kulturlandschaft und schafft eine einzigartige Atmosphäre. Viele Menschen suchen diesen Lebensstil, der weltoffen und ein bisschen exotisch ist. Elemente davon fließen auch in Traditionen, die tief in der europäischen Kultur verwurzelt sind ein. So wird ein christliches Gebet zur Meditation, Schmuck wie Henna Bemalungen oder Bindis werden auch von Europäern als Glücksbringer betrachtet. Und auch im Alltagsleben halten traditionell asiatische Symbole und Muster Einzug. Bilder von Shiva und kleine Buddha Statuen sind uns nicht mehr fremd und manch einer gestaltet sogar die Einladungs- und Platzkarten für seine Hochzeit mit Motiven aus dem asiatischen Themenkreis. Japanische Kirschblüten sind dabei ein auch in Europa verbreitetes Motiv.

Für viele Einwanderer aus Indien gehen natürlich nicht alle Träume in Erfüllung, doch können sie sich hier oftmals wenigstens eine menschenwürdige Existenz aufbauen. Einige haben inzwischen die polnische Staatsbürgerschaft angenommen und ihre Familien nach Polen nachgeholt, andere schicken regelmäßig Geld in die Heimat, um dort die Verwandten zu unterstützen.

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