indische Decke

Oben links: Pongal (alle Feste) ; Oben rechts: Weihnachten(Christentum) ;
unten links: Diwali (Hinduismus) ; unten rechts: Ramadan (Islam)

Dieser Aspekt ist Bestandteil des Forschungsberichtes, weil die Verfasserinnen unter Punkt „Umfragen“ weiter darauf eingehen werden.

Jede Religion feiert ihre eigenen Feste. Aufgrund dessen, dass die Autorinnen in ihrer Projektstelle, dem Kinderheim, auch wohnen, haben sie ein stark christlich und darüber hinaus fromm, eventuell sogar pietistisch geprägtes Bild von ihrem Umfeld erhalten. Dennoch war es ihnen  möglich, Feste anderer Religionen mitzuerleben und mitzufeiern.

Diwali, das hinduistische Lichterfest, wird am 15. Tag des Kartika (Monat des hinduistischen Kalenders) gefeiert. Die Wichtigkeit des Festes im Hinduismus ist mit Weihnachten im Christentum vergleichbar. Diwali ist das Neujahrsfest, das sich nach dem hinduistischen Mondkalender richtet. Das Wort „Dipavali“ hat seinen Ursprung im Sanskrit und bedeutet „Reihe von Lampen“. Deshalb werden zur Diwalizeit viele Lichter und Lampen aufgestellt.

Das Fest hat in Indien verschiedene Bedeutungen. Hier in Südindien steht es im Zusammenhang zu Gott Krishna, welcher einen Dämonen besiegt und damit 16.000 Frauen aus der Gefangenschaft befreit hat. Fragt man einen Inder auf der Straße nach der Bedeutung des Festes, bekommt man immer wieder die gleiche Antwort: „Feuerwerk, neue Kleidung und viele Süßigkeiten“.

Ramadan wird der Fastenmonat der Moslems genannt, der den neunten Monat im islamischen Mondkalender darstellt. Die Mondsichel symbolisiert den Anfang und das Ende der Fastenzeit. Beendet wird das Ritual durch das Fastenbrechen. Dieses Fest ist das zweitwichtigste im Islam.

Zum täglichen Fasten steht im Koran: „… und esst und trinkt, bis ihr in der Morgendämmerung einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden könnt!“ Koran: Sure 2, Vers 187.
Dieser Vers drückt aus, dass erst nach Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang gegessen und getrunken werden darf. Dazu kommen weitere Regeln der Fastenzeit, nämlich die Enthaltung von bestimmen Tätigkeiten, wie beispielsweise Rauchen, Geschlechtsverkehr und Trunkenheit. Jeder Moslem muss sich dem Fasten anschließen, ausgenommen sind Schwangere, Kranke, Kinder vor Erreichen der Pubertät, Soldaten und Schwerarbeiter.

Pongal ist ein viertägiges Fest, das in ganz Indien eine kochender Mann in Indien große Bedeutung hat, aber in Tamil Nadu am ausgeprägtesten gefeiert wird. Dieses wird von nahezu allen Religionen, wenn auch in etwas veränderter Form, gefeiert. Jedoch hat es im Hinduismus die stärkste Bedeutung.

Es symbolisiert das Ende der Erntesaison, wobei jeder Tag des Festes einen bestimmten Aspekt hervorhebt. Es beginnt am 14. Januar, der erste Tag des Tamilmonats Thai. Ein wichtiges Ritual bei diesem Fest ist das Überkochen eines Pongals (Reis, Zucker, Milch). Dadurch werden Reichtum und Überfluss dargestellt. [1]


[1] vgl.: Lonely Planet (2006): Indien, S. 1158